Rückblicke auf vergangene Lehrgänge und Veranstaltungen

Die ganze Welt an einem Tag

Ein spannender Tag war das, der Samstag, der 30. November 2013. Es war der Tag an dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vierten Außenpolitischen Akademie des Bund der Sozialdemokratischen Akademiker (BSA) ihre Abschlussarbeiten im Zuge einer "BotschafterInnen-Konferenz" präsentierten.

Nach einer kurzen Vorstellung des jeweiligen Landes und dessen Rolle auf der geopolitischen Landkarte, ging dabei jedeR TeilnehmerIn auf einen das Land betreffenden außenpolitisch relevanten Aspekt ein. Die Reise führte durch alle Kontinente und gab Einblick in die Vielfalt der Fragestellungen, mit denen sich die TeilnehmerInnen befasst hatten. Es folgt eine kurze Übersicht über die hierbei behandelten Themen.

Philipp Tzaferis Vortrag über den Europäischen Auswärtigen Dienst war am besonderen Beispiel der EU-Delegation in Japan dargelegt. Der Aufbau und die Aufgaben der unterschiedlichen Ebenen von der Hohen Vertreterin über die Strukturen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik bis zu den EU-Botschaftern vor Ort wurden thematisiert.

Die Präsidentschaftswahlen 2013 in Aserbeidschan waren das Schwerpunktthema von Harry Gangl. Die Wahlen waren geprägt durch den Wahlsieg des amtierenden Präsidenten Ilham Aliev in der Höhe von 85%, der für seinen Antritt extra die Verfassung ändern musste. Die pro forma angetretene, ebenfalls als regierungstreu geltende Opposition kam dagegen nur auf ca. 5% der Stimmen. Europaparlamentarier sprachen von einer fairen, korrekten und guten Wahl, während die EU und die Beobachter der OSZE von Wahlmanipulation, Betrug, Einschüchterung und Eingrenzung der Presse- und Verhandlungsfreiheit sprachen.

Auf der Suche nach der historischen Legitimität der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Äthiopien kam Valentin Schmiedleitner in seinem Vortrag zu einem überraschenden Ergebnis. Die wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und humanitären Beziehungen sind seit dem Kaiserabkommen von 1905 bis heute stetig angewachsen. Obwohl Äthiopien eines der ärmsten Länder dieser Erde ist und Österreich viel Geld für Hilfsleistungen und Entwicklungszusammenarbeit bereitstellt, bleibt die Handelsbilanz für Österreich positiv.

Im Rahmen der Präsentation zu Bosnien-Herzegowina stellte Paul Risse das politische System des ethnischen Föderalismus des Staates in Südosteuropa anhand des EGMR-Urteiles Sejdic/Finci dar. Ausgangslage der bosnischen Verfassung ist der Friedensvertrag von Dayton, was den politischen Alltag des Landes derzeit leider weitgehend blockiert und von deren Lösung das positive Vorankommen der bosnischen Nation abhängt.

Der Länderreport Brasilien machte deutlich, dass, während es laut Hans Seidl seit 1981 in Österreich keinen Austrokeynesianismus mehr gibt, Keynes im letzten Jahrzehnt sehr erfolgreich vom Präsidenten da Silva in Brasilien angewendet wurde, wodurch 30 Millionen Brasilianer aus der Armut geholt wurden. Steigende Rohstoffpreise wurden genutzt, um mittels staatliche Transferprogramme und Sozialpolitik, Anhebung der Mindestlöhne und Pensionen die Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten zu stärken. Brasilien wird auch deshalb bald zur 5. größten Volkswirtschaft der Welt gehören.

China – neuer Welthegemon oder asiatische Regionalmacht? Mit der Rolle Chinas in der gegenwärtigen und zukünftigen globalen Ordnung setzte sich Margarita Köhl auseinander. Dabei befasste sie sich mit wirtschaftlichen, kulturell-ideellen, sicherheits- und sozialpolitischen Aspekten der Entwicklung Chinas und analysierte den Wandel der außenpolitischen Prinzipien vor Chinas geschichtlichem Hintergrund. Entgegen der, in populären Diskursen vertretenen Position, China wolle die Weltherrschaft an sich reißen, zeichnete Köhl ein differenzierteres Bild einer eher auf Stabilisierung der inneren Angelegenheiten und die Festigung der Stellung im asiatisch-pazifischen Raum ausgerichteten Nation. Auch Chinas Minderheitenpolitik wurde behandelt.

Costa Rica hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr dem Ökotourismus als langfristige Wirtschaftsstrategie zugewandt. Die bisherigen Erfolge in diesem Bereich haben zu einer generellen Stabilisierung des Landes seit den 1950er Jahren beigetragen. Costa Rica kann somit auch als ein Referenzbeispiel für Umweltschutzmaßnahmen und Entwicklung herangezogen werden. Dem positiven Fortschritt und dem ökologischen Bewusstsein der Bevölkerung steht als Negativbeispiel jedoch die exportorientierte Fruchtproduktion entgegen. Costa Ricas Wandel hin zu Warenproduktion im Technologiesektor (INTEL) und einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft hat sich allerdings bereits vollzogen. Die Landwirtschaft an sich macht nur noch 8,8% des BIP aus. Der Umweltschutz wird von der gebildeten und finanziell relativ abgesicherten Bevölkerung im Zentralraum vorangetrieben und in den Küstenregionen, auf Grund der Einnahmen aus dem Tourismus, auch engagiert umgesetzt.

Indien ist als ein Land der Superlative und vor allem mit Problemen wie seiner Bevölkerungsentwicklung und seiner Armut in aller Munde. Christian Stoif betonte jedoch auch, dass Indien eine Europa vergleichbare ethnische und kulturelle Vielfalt besitzt, und dass es deswegen und wegen diverser anderer Gründe für Österreich einen wichtigen Bezug in Vorderasien darstellt. Dies zeigt sich auch und gerade am im Februar 2013 unterzeichneten überfälligen bilateralen Abkommen über soziale Sicherheit. Dieses garantiert und regelt im Wesentlichen die Anrechnung von Versicherungszeiten der in beiden Staaten selbständig wie unselbständig Erwerbstätigen beider Länder.

Beatrix Schwarz wählte Island, ein Land das zuletzt hauptsächlich durch seine wirtschaftliche Situation Beachtung in den Medien fand. Sie fokussierte in ihrem Bericht die wichtige Rolle des Fischfangs für Island und seinen Einfluss auf die internationale Politik und die EU-Beitrittsabsichten des Landes. Die drei Kabeljau Kriege und der Makrelen Krieg belegen deutlich, dass der Konflikt um die fischreichen Gewässer Skandinaviens immer wieder zu großen Spannungen zwischen einzelnen Ländern führt. Neben diesen Kriegen erläuterte sie aber auch die Situation der Frauen und die Vorbildwirkung, die die Frauenpolitik Islands auf Europa einnehmen sollte.

Die Geschichte des "Tag der Arbeit" und seiner Bedeutung für die Arbeiterbewegung, standen im Mittelpunkt des Vortrags von Klaus Ulreich. Er erläuterte die Ursprünge, sich sich bis nach Kanada zurück verfolgen lassen und untersuchte die unterschiedliche Traditionspflege anhand des Ländervegleichs Österreich und Kanada. Dadurch konnte er zeigen, dass in beiden Ländern der Feiertag zunehmend zur Freizeitunterhaltung genutzt wird.

Namibia ist ein junger Staat mit einer sehr modernen Verfassung, der mit der Vision einer egalitären und friedlichen Gesellschaft gegründet wurde. Doch es erweist sich als schwierig, historisch gewachsenes Recht (bzw. Unrecht) zu überwinden, was sich vor allem in der Ungleichverteilung des Vermögens sowie der Rolle der namibischen Frauen zeigt.

Die Energiepolitik, insbesondere der Kernenergie, Polens und Österreichs war die Kernthematik von Katharina Rauch. Überraschend wirkte die entgegen europäischer Trends pro-Kernenergiepolitik Polens, die aber derzeit noch auf sehr unrealistischen (zeitlich, finanziell, ua.) Plänen der polnischen Regierung beruht. Fazit des Vergleiches war die Auswirkung die die polnische pro-Kernenergie und österreichische anti-Kernenergiepolitik auf die nationale Identität der beiden Länder hat.

Die türkisch-österreichischen Beziehungen wurden von Renate Ofner-Rucker anhand archäologischer Projekte österreichischer Gesellschaften/Institute in der Türkei erläutert. Das Österreichische Archäologische Institut und die Gesellschaft der Freunde von Ephesos führen wichtige archäologische Grabungen in den Städten Ephesos und Limyra durch, die auf durchwegs positive Resonanz von türkischer Seite stoßen. Der Fokus liegt bei diesen Grabungen aber darauf, die Ausgrabungen auch vor Ort zu belassen.

Dass Österreich von Vietnam als reliabler Partner wahrgenommen wird, hat mit der Geschichte der bilateralen Beziehungen zu tun. Aufbauend auf einer detaillierten Schilderung der historischen Entwicklung Vietnams, erläuterte Michael Lederer verschiedene Ereignisse, die die Beziehungen zwischen Österreich und Vietnam prägten: Beispielsweise war Österreich unter der Regierung Kreiskys einer der ersten Staaten, die Nordvietnam als Staat anerkannten, was zur Zeit des Kalten Krieges ein starkes Signal war. Weiters ist die linke 1968er-Bewegung zu erwähnen, aus deren Umfeld auch in Österreich sozialdemokratische Indochina-Komitees entstanden.

Redaktion: Katharina Rauch, Margarita Köhl, Christian Stoif, Valentin Schmiedleitner

Einige weitere Hintergrundinformationen und einen Einblick hinter die offiziellen Kulissen der BotschafterInnen-Konferenz hat für uns Beatrix Schwarz zusammen gestellt.

Im Zuge der Konferenz hatten die TeilnehmerInnen die Aufgabe, ein im Vorfeld selbst gewähltes Land, zu dem kein Naheverhältnis besteht, vorzustellen und eine länderspezifische Frage zu erörtern. Die schriftliche Arbeit musste 2.000 Wörter umfassen, mit einer Grafik oder einer Statistik ergänzt werden und vor der Konferenz abgegeben werden. 

16 rauchende Köpfe und 160 glühende Finger haben ingesamt 120 Seiten Abschlussarbeiten und Präsentationen produziert und präsentiert. In einer vorher festgelegten Reihung folgten auf die jeweils zehnminütigen Vorträge Fragerunden. Die Beiträge waren äußerst interessant, zum Teil in englischer Sprache vorgetragen und nicht zuletzt durch die Wahl der Hilfsmittel, wie z.B. Beamer oder Flipchart, sehr unterschiedlich.

Friedenssicherung und Konfliktmanagement: Internationale Verpflichtungen Österreichs

Am 29. November 2013 referierte Herrn KC Stefan Kammerhofer vor den TeilnehmerInnen des 4. Lehrgangs.

Die Botschafterin des Abends begrüßte KC Stefan Kammerhofer zu seinem mit großer Vorfreude erwarteten Fachvortrag. Er war bereits in Zypern direkt mit den Agenden Friedenssicherung und Konfliktmanagement betraut.

Die Bedeutung von Sicherheitspolitik und den mit ihr verbundenen schwierigen - oftmals sogar überlebenswichtigen - Entscheidungen wurden von Kabinettschef Stefan Kammerhofer beeindruckend dargestellt und damit die Außenpolitische Akademie enorm bereichert. „Wir haben kein Anrecht den anderen zu sagen, wie gescheit wir sind.“ - dieser Satz fiel im Rahmen der Unterhaltung mehr als einmal. Es ist ein Leichtes, in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der unsrigen, zu pazifistischen Überzeugungen zu kommen. Doch dabei dürfen wir nie übersehen, dass der bewaffnete Konflikt in Mitteleuropa eine jahrhundertelange Geschichte hat, die nicht zuletzt in die zwei größten Kriege der Menschheit mündete. Bis heute haben wir nicht alle unsere Konfliktherde befriedet, verdeutlichte uns KC Kammerhofer.

Dass Österreich international einen wichtigen Beitrag leisten kann und die Neutralität heute immer noch lebendig und bedeutsam ist, veranschaulichte er anhand von Friedenssicherungseinsätzen. Dank seiner ausdrucksstarken Gestik wird uns nicht zuletzt das geschilderte Aufeinandertreffen österreichischer Blauhelme mit berittenen Kampftruppen in Erinnerung bleiben.

Abschließend dankte Botschafterin Beatrix Schwarz Herrn Kabinettschef Stefan Kammerhofer für seinen Besuch und das Novum, dass der Gast ein Geschenk mitgebracht hat.

Die Botschaft des Abends
Botschafterin Beatrix Schwarz
Konsul Valentin Schmiedleitner
Leiter des Bürgerservice Siegmar Lengauer
Protokollverantwortlicher Harry Gangl
Pressesprecher der Botschafterin Jari Fritz

Text: Jari Fritz
Fotos: Harry Gangl

Hintergrundinformation:
Jeweils fünf TeilnehmerInnen erhalten an den Lehrgangsabenden eine Aufgabe. Als BotschafterIn, KonsulIn, LeiterIn des Bürgerservice, ProtokollverantwortlicheR oder PressesprecherIn bilden sie die "Botschaft des Abends" und garantieren einen reibungslosen Ablauf.

Österreichische Außenpolitik – eine verdorrte Pflanze?

Dieser Frage ging der vierte Lehrgang gemeinsam mit Botschafterin i.R. Dr.in Gabriele Matzner-Holzer am 22. November 2013 nach.

Der Besuch von Botschafterin i.R. Dr.in Matzner-Holzer stand ganz im Zeichen eines tiefen Einblicks in das Wirken und in die Tätigkeiten eines/einer österreichischen Diplomaten/Diplomatin in einem sich ständig verändernden Umfeld. Mit ihren scharfsinnigen Analysen zeigte sie - reich an Wortwitz - Perspektiven auf, welche Schwerpunktsetzungen eine sozialdemokratisch orientierte Außenpolitik vornehmen könnte und machte damit Mut, die etwas „verdorrte Pflanze“ Außenpolitik wieder zu beleben!

Die Botschafterin Matzner-Holzer verwies auf die vielen positiven Seiten Österreichs. Österreich sei ein „Talente-Exportland und habe viele große Politiker wie Bruno Kreisky“ hervorgebracht. Die langjährige Spitzendiplomatin und ehemalige stellvertretende Direktorin der Diplomatischen Akademie richtete abschließend folgenden Appell an die TeilnehmerInnen: "Bruno Kreisky hat die Diplomatische Akademie ins Leben gerufen, um eine objektive Vorbereitung und Auswahl künftiger MitarbeiterInnen im Außenamt zu gewährleisten. Ich kann daher nur empfehlen, treten Sie ins BMeiA ein, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben!“

Die Botschaft des Abends
Botschafterin Margarita Köhl
Konsul Christian Völkl
Leiter des Bürgerservice Siegmar Lengauer
Protokollverantwortlicher Philipp Tzaferis
Pressesprecher der Botschafterin Michael Lederer

Text: Michael Lederer
Fotos: Philipp Tzaferis

Hintergrundinformation:
Jeweils fünf TeilnehmerInnen erhalten an den Lehrgangsabenden eine Aufgabe. Als BotschafterIn, KonsulIn, LeiterIn des Bürgerservice, ProtokollverantwortlicheR oder PressesprecherIn bilden sie die "Botschaft des Abends" und garantieren einen reibungslosen Ablauf.

Debatte über die österreichische Außenpolitik

Am Freitag, den 15. November führte der 4. Lehrgang am Beispiel des jüngsten Vorstoßes, sich in die Irangespräche einzubringen, eine lebhafte Debatte über die österreichische Außenpolitik.

Nach den Regeln des British Parliamentary Style (BPS) sammelten die TeilnehmerInnen im Vorfeld pro und contra Argumente, die in der Debatte grundlegend diskutiert wurden. Im Unterschied zu einer „normalen“ Diskussion ist die Debatte ein durch klare Regeln strukturierter Meinungsaustausch. Die Regeln sollen in erster Linie gewährleisten, dass allen RednerInnen die gleiche Redezeit zur Verfügung steht, dass alle Seiten gehört werden und sich nicht einfach diejenigen durchsetzen, die am lautesten sind.

"Beim BPS treten vier Teams mit jeweils zwei RenderInnen gegeneinander an: die Eröffnende Regierung und die Schließende Regierung für die Pro-Seite, die Eröffnende Opposition und die Schließende Opposition für die Contra-Seite. Dieses Format bietet vor allem für die Schulung von Argumentationsstrategie- und taktik zahlreiche Herausforderungen, da die schließenden Teams ein klares eigenen Profil entwickeln müssen, ohne sich dabei in Widerspruch zu den eröffnenden Teams begeben zu dürfen.", erläutert Dr. Constantin Weinstabl die Grundzüge der Debattenregeln.

Vom Lebenstraum eines demokratischen Landes

Der 4. Lehrgang der Außenpolitischen Akademie diskutierte mit Präsident Mag. Johann Moser
Präsident Mag. Johann Moser

Der 25. Oktober 2013 stand mit dem Besuch von Präsident Mag. Johann Moser ganz im Zeichen der österreichisch-algerischen Freundschaft. Neben seinen langjährigen Tätigkeiten als Unternehmer, Ministersekretär bei BM Rudolf Streicher und Wirtschaftssprecher der SPÖ im Nationalrat ist Mag. Moser Präsident der Österreichisch-Algerischen Gesellschaft.

Anhand der intensiven und langjährigen bilateralen Kooperation der Österreichisch-Algerischen Gesellschaft konnte Präsident Moser ein detailgetreues Bild der Zusammenarbeit der beiden Länder gegeben und vor allem auch die ökonomische und politische Entwicklung Algeriens eindrucksvoll darstellen. Die enorme demographische Entwicklung des Landes von acht zu demnächst 40 Millionen EinwohnerInnen binnen 40 Jahren birgt eine Vielfalt an politischen Herausforderungen, wie etwa die Verankerung der jungen Bevölkerung am Arbeitsmarkt oder die Schaffung von Infrastruktur. Dankenswerterweise teilte Präsident Moser auch die persönlichen Impressionen, die er in unzähligen Kontakten mit den Menschen im Land gemacht hat, wie etwa der Lebenstraum von jungen AlgerierInnen nach einem demokratischen Land.

Botschafter Valentin Schmiedleitner unterstrich am Beispiel Algerien die „Bedeutung der informellen Beziehungen der Außenpolitik. Denn es ist nicht zu letzt die menschliche Seite hinter diplomatischen Beziehungen mit der neue Sichtweisen eröffnet werden.“ Konsulin Margarita Köhl dankte Präsident Moser für die „anschaulichen Beispiele wie Wirtschaft, Politik und Soziales zusammenhängen sowie den wertvollen Einblick in die postkoloniale Gegenwart und Zukunft Algeriens.“

Die Botschaft des Abends
Botschafter Valentin Schmiedleitner
Konsulin Margarita Köhl
Leiter des Bürgerservice Klaus Ulreich
Protokollverantwortlicher Michael Lederer
Pressesprecher des Botschafters Paul Risse

Text: Paul Risse
Fotos: Michael Lederer/Margarita Köhl

Hintergrundinformation:
Jeweils fünf TeilnehmerInnen erhalten an den Lehrgangsabenden eine Aufgabe. Als BotschafterIn, KonsulIn, LeiterIn des Bürgerservice, ProtokollverantwortlicheR oder PressesprecherIn bilden sie die "Botschaft des Abends" und garantieren einen reibungslosen Ablauf.

Botschafter des Abends Valentin SchmiedleitnerKonsulin des Abends Margarita KöhlLeiter des Bürgerservice Klaus UlreichPressesprecher Paul Risse

Außenpolitik ist unser Schicksal

Der 4. Lehrgang diskutierte mit Bundesminister a.D. Dr. Peter Jankowitsch
Bundesminister a.D. Dr. Peter Jankowitsch

Im Rahmen der Außenpolitischen Akademie des BSA referierte Bundesminister a.D. Dr. Peter Jankowitsch über Aufgabe und Rolle der Sozialdemokratie in der Außenpolitik. BM a.D. Dr. Jankowitsch berichtete über die unterschiedlichen Ansätze in wesentlichen außenpolitischen Fragen. Ein Kernpunkt sozialdemokratischer Außenpolitik müsse es sein „vorsichtig und behutsam“ und „Ausgleich suchend“ vorzugehen.

Die Diskussion und Fragen beschäftigten sich mit vielen unterschiedlichen Aspekten. Darunter die wachsende Bedeutung der BRICS Staaten, die damit einhergehende Gewichtsverschiebung in der Weltpolitik, die Aufgaben des UNO-Sicherheitsrates und die Rolle Österreichs in einer sich weiterentwickelnden Welt. Katharina Rauch, die Botschafterin des Abends, zeigte sich begeistert: "Interessante Fragestellungen für die heutige Außenpolitik. Insbesondere der Bezug zwischen EU- und Außenpolitik."

In seiner Analyse über Österreichs Möglichkeiten, Aufgaben und Perspektiven in der Außenpolitik forderte der Bundesminister a.D. eine aktivere Rolle Österreichs und einen Ausbau des österreichischen Vertretungsnetzes. Als Auftrag gab er den TeilnehmerInnen des diesjährigen Lehrgangs mit auf den Weg: "Außenpolitik braucht Außenpolitiker und Außenpolitikerinnen, denn Außenpolitik ist unser Schicksal".

Die Botschaft des Abends am 18. Oktober 2013
Botschafterin Katharina Rauch
Leiterin des Bürgerservice Renate Ofner-Rucker
Protokollverantwortlicher Harry Gangl
Pressesprecher der Botschafterin Philipp Tzaferis

Text: Philipp Tzaferis
Fotos: Harry Gangl

Hintergrundinformation:
Die TeilnehmerInnen erhalten an den Lehrgangsabenden eine Aufgabe. Als BotschafterIn, KonsulIn, LeiterIn des Bürgerservice, ProtokollverantwortlicheR oder PressesprecherIn bilden sie die "Botschaft des Abends" und garantieren einen reibungslosen Ablauf.

Botschafterin des Abends Katharina RauchLeiterin des Bürgerservice des Abends Renate Ofner-RuckerPressesprecher der Botschafterin Philipp Tzaferis

Wir gratulieren Peter Jankowitsch

4. Juli 2013

Anlässlich des 80. Geburtstags von Peter Jankowitsch luden die Außenpolitische Akademie des BSA und die Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlag zu einem kleinen Fest. BSA-Präsident Dr. Andreas Mailath-Pokorny würdigte Leben und Werk des ehemaligen Außenministers im Beisein des Jubilars.

„Peter diente in seinem abwechslungsreichen Leben unter anderem als Kabinettchef von Bruno Kreisky, Botschafter, Nationalratsabgeordneter, internationaler Sekretär der SPÖ, Europa-Staatssekretär und war der elfte Außenminister der Zweiten Republik. Als ich 1986 den Diplomatischen Dienst im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten antrat, warst Du, lieber Peter, der Außenminister. Ich hatte also das Glück, unter Dir, dem letzten sozialdemokratischen Außenminister, meine berufliche Laufbahn zu beginnen“, so Mailath-Porkorny.

„Peter war für uns junge Diplomatinnen und Diplomaten immer ein großes Vorbild. Auf sein Wissen und seine Erfahrungen können aber bis heute viele junge Menschen zurückgreifen. So beispielsweise auch unsere erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der drei Lehrgänge unserer Außenpolitischen Akademie, die Peter 2009 ins Leben gerufen hat und politisch leitet. So gratulieren wir Dir heute nicht nur zum runden Geburtstag, den Du in wenigen Tagen begehen wirst, sondern wir sagen auch Danke! Dein großes Engagement, Deine Unterstützung und Deine Netzwerke sind für den BSA unschätzbar wertvoll und ich bin zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Jahren noch viele gemeinsame Projekte umsetzen werden“, bedankte sich Mailath.

Den herzlichen Glückwünschen des BSA-Präsidenten schlossen sich auch die Absolventinnen und Absolventen der Außenpolitischen Akademie an, die „ihren Peter“ hochleben ließen. „Peter nimmt uns, die Jungen, immer ernst, unterstützt unsere Ideen und steht auch als freundschaftlicher Ratgeber immer an unserer Seite. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern vor allem eine verantwortungsvolle Aufgabe für uns. Wir möchten Dir dafür von Herzen danken und Dir auch sagen, wir sehr wir uns auf die nächsten Lehrgänge der Außenpolitischen Akademie mit Dir freuen“, betonte Constantin Weinstabl im Namen der Akademie. „Zusätzlich möchten wir uns auch beim Team der Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags bedanken, die uns in ihrer multifunktionalen Event-Fachbuchhandlung diesen tollen Abend ermöglicht haben“, so Jenny Sommer seitens der Akademie abschließend.

Der vierte Lehrgang der Außenpolitischen Akademie wird von Oktober bis Dezember 2013 stattfinden. Nähere Informationen sind hier zu finden: Außenpolitische Akademie 2013: Anmeldung startet!

Buchpräsentation und Autorengespräch mit Univ.-Prof. Dr. Heinz Gärtner "Der amerikanische Präsident und die neue Welt"

21. Februar 2013

Die internationale Politik steht vor bekannten und neuen Herausforderungen.Genannt seien die Reduktion der Nuklearwaffen, der Atomkonflikt mit dem Iran und als neue Herausforderung der "Arabische Frühling", der seinen vorläufigen Höhepunkt im Syrienkonflikt gefunden hat. Wir wird die amerikanische Weltmacht darauf reagieren? Die Zukunftsvision für eine künftige Welt könnte unterschiedlicher nicht sein.Auf der einen Seite das "liberale" Modell der USA, auf der anderen Seite die nach wie vor autoritär geführten Staaten, zu denen neue gestoßen sind.Wird es möglich sein, eine kooperative Lösung zu finden, ein Mächtekonzert zu entwickeln, dessen Regeln funktionieren?Alle diese Fragen werden entscheidend sein, wer das weiße Haus regiert.

Buch: LIT-Verlag, Reihe: Politik aktuell
Bd. 13, 2012, 240 S., 24.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-50453-1

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